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Projekte & Installationen [Auswahl]
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did YER HEAR THAT? (1986) Installation

Ein aufgehängtes Klavier gehört zur Komposition Did Yer HEAR THAT? für suspendiertes Piano forte, Akteur und Tonband von Volker Heyn.

Bevor die eigentliche musikalische Aktion beginnen kann, muss zunächst ein Flügel in eine steilschräge Lage gebracht werden. Dann wird ein Spieler, der nicht über pianistische Kenntnisse verfügen muss, in einem speziellen Sitz ebenfalls hochgezogen, so dass er hinter der Tastatur Platz nehmen kann. In einem 17-minütigen Stück hat der Akteur einige sportive Übungen zu veranstalten, mimisch zu agieren, außermusikalische Requisiten wie große Gummihandschuhe zu benutzen und etliche notierte Sätze zu skandieren [<<stimmbrüchig, heiser, gereizt ... trutzig, verägert im ton>>]: <<Dieses unausgesetze Wiederkäuen derselben Sachen. Was ist das für eine wiederliche Notwendigkeit Jessas Maria - Heilige Elizabeth -, wie oftmals habe ich nicht diese Erlkönig-Stute besteigen müssen.>> Sprache und AKtionen werden über Mikrophone verstärkt ans Publikum weitergegeben; hinzu kommen vom Tonband verschiedene Klangmischungen aus u.a. Schlaginstrumenten, Orgel- und Klaviertönen.

 

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Uraufgeführt wurde Did YER HEAR THAT? bei den Weltmusiktagen 1987 in Frankfurt am Main; als das Werk ein Jahr später bei den Darmstädter Ferienkursen wiederholt werden soll, sagt der vorgesehene Pianist Bernhard Wambach allerdings in letzter Minute ab: <<Mir ist urplötzlich unpässlich geworden...>>

Volker Heyn [*1938], der die Aufführung nicht ganz platzen lassen will, produziert aus diesen Wörtern ein Endlosband und lässt es über einen im Flügelinneren installierten Lautsprecher mehrstündig ausstrahlen. Aus dem abhängigen Aktionsinstrument ist so eine autonome Klanginstallation geworden.

[Stefan Fricke, in NZ 1/2000]